Searls Biographie
John Roy Robert Searl wurde am 2. Mai 1932 als Kind einer
sehr armen Familie in Berkshire, England, geboren. Als er 4
Jahre alt war, wurde er von seinen Eltern und Geschwistern
getrennt und in einem Heim untergebracht. Mit viereinhalb
Jahren träumt er das erste Mal einen jener Träume,
die er bis zu seinem 10. Lebensjahr immer wieder träumen
sollte. Sie traten immer paarweise auf: Einem Traum folgte
nach 2 Wochen ein weiterer. Diese Sequenz wiederholte sich
zweimal im Jahr, ingesamt zwölfmal. Diese Träume,
die er damals noch nicht deuten konnte, werden auch zum
Anstoß für seine spätere Entdeckung.
Nachdem er einen Teil seiner Kindheit
in verschiedenen Heimen verbracht und die Schule
abgeschlossen hatte, begann er 1946 eine Lehre bei der
British Rewind Electrical Repairs Ltd. in London. Sein
Aufgabenbereich umfaßte die Montage, Demontage und
Reparatur von Elektromotoren. Im Rahmen seiner Ausbildung kam
er auch das erste Mal mit der Herstellung von Magneten und
den Grundlagen der Elektrizitätslehre in
Berührung.
Hier liegt der zweite Anstoß
für seine Ideen, die später zur Erfindung des Searl
Effect Generators (SEG) führen sollten. Er begann zu
experimentieren, als er auf den Gedanken kam, daß die
freien Elektronen in rotierenden Metallkörpern sich
aufgrund ihrer Massenträgheit zur Peripherie bewegen
müßten. In diesem Fall sollte zwischen Zentrum und
Rand ein Spannung entstehen. Er erzielte mit diesen
Experimenten jedoch nur minimale Erfolge und begann,
magnetische Materialien zu verwenden, was eine wesentliche
Verbesserung der Resultate erbrachte. Sich seiner Träume
erinnernd, begann er, sie in Materialkombinationen für
Permanentmagneten umzusetzen. Damals machte er die
Entdeckung, die später als Searl-Effekt bezeichnet wurde
und die Grundlage für den SEG bildete, dessen erstes
Modell zu dieser Zeit entstand. Die Versuche wurde von nun an
zu seiner ständigen Freizeitbeschäftigung,
finanziell wurde er in den Jahren 1946-48 durch einen Herrn
George Haynes (in einigen Quellen [2] findet sich auch die
Schreibweise Hines) dabei unterstützt, dessen
Sohn auch an den Experimenten teilnahm.
Obwohl er offensichtlich Interesse an
seiner Ausbildung hatte, brach er wohl seine Elektrikerlehre
ab, denn seine Biographie nach [1] verzeichnet für das
gleiche Jahr (1946) eine Beschäftigung als
Chemieassistent bei Cannings Pharmacy, ebenfalls in
London.
Ein Jahr später bekommt er auf
Empfehlung dieser Firma eine Ausbildungsstelle als Pfleger
auf der Krankenstation im Shenley Hospital, wo er nach einem
Monat ins Labor versetzt wird, um sich mit Histologie und
Bakteriologie zu beschäftigen. Nach weiteren 2 Monaten
wird ihm ein Stipendium für ein sechsjähriges
Studium der Neurochirurgie in Cambridge angeboten. Laut [1]
konnte Searl dieses Studium jedoch nicht beginnen, da sich
sein Vormund weigerte, die Vormundschaft für die Zeit
des Studiums an das Hospital abzugeben.
Nachdem seine medizinische Karriere
gescheitert schien, begann John Searl, der sich auch für
die Kinotechnik interessierte, eine Ausbildung als
Filmvorführer. Durch seinen Vorgesetzten kam er damals
auch mit dem Amateurfunk in Berührung. Sein Vormund
unterbrach jedoch auch diese berufliche Entwicklung und so
zog John Searl Ende der 40er Jahre in die Midlands, um sich
ein eigenes Leben aufzubauen.
1950 wurde er zum Wehrdienst
einberufen. Nach seiner Armeezeit war er als
Elektroinstallateur beim Midlands Electricity Board in Tipton
tätig. Nach seiner Heirat im Jahr 1953 zog er nach
Reading um und arbeitete dort vorübergehend als
Filmvorführer und ab 1954 bei Handley Page, wo er mit
dem Bau von elektronischen Steuersystemen für Flugzeuge
beschäftigt war.
1963 wechselte er zur Firma Racals
Ltd., später dann zu Vanderviels Products in Maidenhead,
wo er 1977 auch eine Fluglizenz erwarb.
Nebenbei arbeitete er weiter an
seinem SEG und baute bis zum Ende der 70er Jahre ca. 40
Modelle. Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre
erscheinen in diversen englischen Tageszeitungen Berichte
über seine Arbeit. Searl wohnte damals mit seiner Frau
und 6 Kindern in 17 Stephen's Close, Mortimer, Berkshire,
England.
Im Jahr 1981 bekommt John Searl
Ärger und zwar mit dem örtlichen
Energieversorgungsunternehmen. Er hatte über viele Jahre
sein Haus mit der Energie aus seinem SEG versorgt und das
Unternehmen bezichtigte ihn nun der illegalen Anzapfung des
Versorgungsnetzes. 1982 wurde er aufgrund mehrerer Anklagen
verhaftet und verbrachte nach der Verhandlung vor dem Gericht
in Reading 10 Monate im Gefängnis. Zu dieser Zeit soll
auch sein Haus niedergebrannt worden sein, um seine Arbeit zu
vernichten. Nach anderen Quellen hat Searls Frau nach seiner
Verhaftung in einer mehrtägigen Aktion seine gesamte
Arbeit vernichtet. Dabei gingen auch sämtliche
Unterlagen und Dokumente verloren. In [4] schreibt Anders
Heerfordt jedoch, daß er für einen Brand keine
Zeugen finden konnte. Dafür erinnerten sich Nachbarn
daran, daß Searl versucht hatte, einen der
Hochspannungsmasten in der Nähe seines Hauses zu
fällen und deshalb Schwierigkeiten mit dem E-Werk
bekam.
1983 wurde John Searl pensioniert, kehrte
in die Midlands zurück und widmete sich von nun an
verstärkt seinem SEG und besonders dessen
antigravitativem Effekt. Bereits das erste Modell zeigte
nämlich damals ein seltsames Verhalten: Nachdem es
zusammengesetzt war, begann es von selbst zu rotieren, wobei
sich seine Geschwindigkeit immer weiter steigerte.
Schließlich erhob es sich in die Luft und raste gegen
die Zimmerdecke! Während Searl noch überlegte, wie
dies wohl zustande kam, bohrte sich der SEG durch Zimmerdecke
und Dach und verschwand. Dasselbe passierte mit den
nächsten 5 (nach anderen Quellen 9) Modellen. Es gelang
ihm später, diese Erscheinung zu steuern und, auf diesem
Antigravitationseffekt basierend, einen Flugkörper zu
bauen, der von ihm als Inverse-G-Vehicle (IGV) bezeichnet
wird.
1987 veröffentlichte Gunnar
Sandberg von der Schule für Ingenieurs- und Angewandte
Wissenschaften der Universität Sussex, England, einen
Report unter dem Titel "The Searl Effect Generator,
Design and Manufacturing Procedure." Dieser beschreibt
ausführlich den SEG und die zur Herstellung notwendigen
Technologien.
Ein gewisser Luis Jarillo (der Name
lautet nach [1] Luis Jarillo, nach [4] jedoch Louis
Avilio) überredete ihn 1987, nach London zu kommen
und seinen SEG kommerziell zu nutzen. Dieses Projekt trug
zunächst den Namen Searl National Space Research
Consortium und durchlief eine längere Planungsphase.
Im März 1995 wurde dann von John R. R. Searl und John A.
Thomas Jr. das Direct International Science Consortium
(D.I.S.C.) mit dem Ziel gegründet, Searls Erfindung
weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Diese Gesellschaft mit
Sitz in Großbritanien besitzt Außenstellen in
Amerika, Australien, Neuseeland, Irland und Deutschland.
Seit 1989 hat John Searl auch mehrere
Vorträge England, Dänemark, der Schweiz, den USA
und Deutschland gehalten. Die Vorträge in Deutschland
fanden zwischen dem 29.06. und dem 02.07.1990 in München
statt.
In einigen Dokumenten wird
erwähnt, daß John Searl den Titel eines Professors
innehat, jedoch wird nirgends erwähnt, wann und wo er
diesen Titel erwarb.
Der Searl-Effekt
Der eigentliche Searl-Effekt beruht auf den besonderen
Eigenschaften, die ein Permanentmagnet - laut Searl -
erhält, wenn man während seiner Herstellung dem
magnetisierenden Gleichfeld ein Wechselfeld
überlagert.
In [5] werden folgende Parameter
angegeben: IAC= 100 mA,
f = 107 Hz. Zur Demonstration
des Searl-Effektes wird folgendes Experiment beschrieben:
Wird Magnet A
langsam von einer äußeren Kraft (rot dargestellt)
zur Ecke 1 von Magnet C bewegt (1) und dann um diese Ecke
herum (2), beschleunigt er von einem bestimmten Punkt an
selbständig, bewegt sich um die Ecke 2 und rollt auf der
anderen Seite von Magnet C entlang (3) bis er einen Punkt
erreicht hat, an dem sich seine Bewegungsrichtung umkehrt
(4). In dem Moment, in dem Magnet A um die Ecke 1 geschoben
wird, beginnt Magnet B spontan, sich auf die Ecke 3
zuzubewegen (2), um Ecke 3 und 4 herumzurollen und sich auf
der rechten Seite von Magnet C in Richtung der Ecke 1 zu
bewegen (3). Auch er erreicht noch vorher einen Punkt, an dem
sich diese Bewegung umkehrt (4). Die Magneten A und B
oszillieren (4), bis sie in einer neuen, stabilen Position
zur Ruhe kommen (5).
Der nächste Schritt bestand darin, statt des
Stabmagneten C einen Ringmagneten zu verwenden. Der dabei
entstandene Aufbau ist die einfachste Form des
Searl-Generators.
Der Searl-Effekt-Generator (SEG)
Die folgenden Beschreibungen beruhen auf Gesprächen
zwischen John Searl und Gunnar Sandberg und den daraus
entstandenen Berichten [3],[5],[6]. Das Ziel bestand darin,
Searls Experimente zu rekonstruieren, deren Ergebnisse und
Dokumentation laut Searl 1983 vernichtet worden waren.
Der Searl-Effekt-Generator besteht im
einfachsten Fall aus einem feststehenden Ring aus
magnetischem Material und mehreren Walzen, die ebenfalls
magnetisch sind. Die Magnetisierungsrichtung ist bei allen
Teilen axial. Laut Searl beginnt die Anordnung nach dem
Zusammenbau von selbst zu rotieren [3] und benötigt
keine zusätzliche Energiezufuhr. Sie ist in der Lage,
hohe Energiemengen abzugeben (mechanisch oder über
Induktionsspulen elektrisch), generiert eine Hochspannung auf
den Oberflächen ihrer Teile, zeigt antigravitative
Eigenschaften und diverse "Nebenwirkungen" wie
Luftionisation und Veränderungen der Halbwertzeit von
radioaktiven Isotopen. Die Bezeichnungen "Searl
Effect" und "Searl Effect Generator" wurden
von Peter Barret, einem Assistenten von John Searl,
vorgeschlagen.
Das Material für Ringe und
Walzen muß bestimmte Anforderungen erfüllen: Es
handelt sich um ein Gemisch, bestehend aus einer speziellen
Kombination von Bestandteilen, die sich aus Searls "Law
of the Squares" (wörtl. übersetzt: Gesetz
der Quadrate) ergibt und die er aus seinen
Kindheitsträumen abgeleitet hat.
[6] erwähnt die Elemente
Aluminium, Silizium, Schwefel, Titanium, Neodymium und
Eisen, die bei einer 1984 von Roger Cheese an der Schule
für Ingenieurs- und Angewandte Wissenschaften der
Universität von Sussex durchgeführten Analyse
festgestellt wurden. Analysiert wurde das Bruchstück
eines von Searl 1946 hergestellten Magneten, der aus einer
Mischung zweier ferromagnetischer Pulver entstanden war, die
Searl damals aus den USA bezogen hatte. Diese Mischung wurde
entweder in einer Hydraulikpresse unter Vakuum gepresst oder
in Bakelitformen gegeben, die anschließend dem Vakuum
ausgesetzt wurden, um die Massekonzentration zu erhöhen
und die Luft aus der Mischung zu entfernen. Vom letzteren
Verfahren ist bekannt, daß der anschließende
Abbindeprozeß bis zu drei Tage dauerte, was darauf
schließen läßt, daß flüssige
Bindemittel verwendet wurden, die bei Raumtemperatur
aushärteten. Weitere Einzelheiten über das
Formverfahren sind nicht bekannt.
Der
Magnetisierungsprozeß, den die Teile durchlaufen
müssen, weicht ebenfalls vom dem normaler
Permanentmagneten ab. Die Spule, die Searl ursprünglich
bei seinen Versuchen im Labor des Midland Electricity Board
verwendete, bestand laut [3] aus starkem Cu-Draht (orig. in
[6]: "insulated heavy cooker wire", evtl. ein
Schreibfehler?). Die Magnetisierungsstromstärke betrug
ca. 150 A und wurde von einem 3-Phasen
Quecksilberdampfgleichrichter der Firma Westinghouse
geliefert. Dieser wurde manuell ein- und ausgeschaltet. Der
Arbeitszyklus betrug dabei nicht, wie sonst bei der
Herstellung von Magneten üblich, Sekundenbruchteile,
sondern einige Sekunden. An dieser Vorrichtung war
außerdem auf Vorschlag von Searl eine zweite Wicklung
angebracht (Daten der Wicklung nach [6]: 5-10 Wdg Cu-Draht),
die aus einem HF-Generator (Daten nach [6]: Marconi Signal
Generator type TF867, o/p 0.4µV - 4V, Z=75Ohm, o/p from
2-4V) gespeist wurde. Dabei handelte es sich um ein
gängiges Gerät aus dem Labor, das
üblicherweise keine hohen Ströme liefert. In [3]
wird aufgrund von Rekonstruktionsversuchen vermutet,
daß die Frequenz bei 1 - 3 MHz und die Stromstärke
bei ca. 100 - 200 mA gelegen hat. Die Spannung für diese
Wicklung war über einen zweiten Schalter geführt,
der mit dem Gleichstromschalter mechanisch gekoppelt
war.
Das Überlagern eines Wechselfeldes soll
zur Entstehung eines charakteristischen Polmusters aus vielen
kleinen Einzelpolen (siehe nebenst. Abb.) bei den
hergestellten Magneten gesorgt haben, welches eine
Grundvoraussetzung für das Funktionieren des SEG ist.
Der Abstand dieser Einzelpole muß zudem bei allen
Walzen und beim Ring übereinstimmen. Die sich daraus
ergebenden Schwierigkeiten bei der Herstellung führten
laut Searl dazu, daß die Ausschußquote sehr hoch
war. Nur etwa 30 von 100 hergestellten Magneten waren
brauchbar und noch weniger wirklich gut geeignet. Das
Polmuster wurde laut Searl durch Magnetflußmessungen
entdeckt, die nach Gunnar Sandbergs Vermutung u.U. an der
Universität von London gemacht worden sein könnten.
Genaueres ist darüber nicht bekannt, da die
entsprechenden Unterlagen bei dem Feuer 1983 vernichtet
wurden.
Zur
mechanischen Anordnung der Teile wurde Searl wahrscheinlich
durch Wälzlager und deren Gyroskop- und
Trägheitseigenschaften bei hohen
Drehzahlen angeregt. Das Basiselement eines
SEG wird als Gyro Cell (GC, siehe Abb.) bezeichnet. Sie
besteht aus einem fest montierten einzelnen Ring (als
"plate" bezeichnet) und beweglichen Walzen
("runners"), die durch die magnetische Anziehung
auf der Außenfläche des Ringes haften. Die
Ausgangsleistung erhöht sich mit der Anzahl der Walzen.
Die mechanischen Abmessungen müssen gewährleisten,
daß der Außendurchmesser des Ringes gleich dem
ganzzahligen Vielfachen des Durchmessers einer Walze ist.
Weiterhin muß für ein sauberes Funktionieren die
Anzahl der Walzen größer als 12 sein (8 nach
anderen Quellen). [6] führt dazu folgende Formel an:
Dp
------ = N > 12 (N = 12, 13, 14, ....)
Dr
Durch Experimente hat Searl festgestellt, daß der
Abstand a zwischen den Walzen möglichst
dem Durchmesser Dr einer Walze entsprechen
sollte. Aus mechanischen Gründen sollte die Höhe
l der Walzen geringer als die Höhe
h des Ringes sein.
Im Betrieb rotiert jede Walze um sich
selbst und umkreist dabei den Ring. Aufgrund der Abmessungen
führt dabei jede Walze ein komplette Anzahl von
Umdrehungen aus, während sie den Ring einmal umrundet.
Dabei entsteht durch elektromagnetische Wechselwirkung und
Zentrifugalkraft ein Spalt s zwischen Ring und
Walzen, sodaß eine Reibung zwischen Walzen und Ring
praktisch nicht mehr vorhanden ist und die Teile galvanisch
getrennt sind.
Zur Gewinnung elektrischer Energie dienen
Induktionsspulen mit offenem Weicheisenkern (C-Form), die zur
Spannungserzeugung am SEG angebracht werden. Die Art und
Weise der Anbringung ist aus der nebenstehenden Abbildung
ersichtlich. Mit diesem Aufbau will Searl in
Einzelfällen bis zu 30 kVA [3] erreicht haben, [6]
erwähnt allerdings nur ca. 100 W für die Bauform
mit einem Ring.
Außerdem entsteht am SEG selbst
während des Betriebes eine Hochspannung auf den
Oberflächen der Walzen und Ringe. Dabei zeigen die
Walzen eine negative, die Ringe eine positive Ladung.
Es können auch mehrere Gyro Cells
ineinander verschachtelt werden, um die Leistung zu
erhöhen. Damit entsteht die bekannte Form des
Searl-Effekt-Generators, wie sie in der nebenstehenden
Abbildung zu sehen ist.[5] erwähnt, daß diese Form
nicht selbst anläuft, sondern mit einem Motor gestartet
werden muß.
Die Levity Disc
Wie weiter oben schon erwähnt, zeigte der SEG einen
antigravitativen Effekt. Beschrieben wird dieses
Phänomen in etwa so: Nach dem Zusammenbau eines SEG
setzen sich die Walzen selbständig in Bewegung und
beginnen, den Ring zu umkreisen. Dabei steigert sich ihre
Geschwindigkeit immer weiter. Der SEG fängt ab einer
bestimmten Geschwindigkeit an, eine blaue Leuchterscheinung
zu zeigen, wahrscheinlich eine Koronaentladung. Mit weiter
zunehmender Geschwindigkeit hebt der SEG vom Boden ab und
steigt erst langsam, dann immer schneller in die Höhe.
Dabei entwickelt er offenbar beachtliche Kräfte -
immerhin sollen die ersten SEG's, die Searl baute,
Zimmerdecken und Dächer durchschlagen haben.
Durch einen Zufall entdeckt Searl,
daß sich der Selbstbeschleunigungseffekt aufheben
läßt, indem man den SEG einer elektromagnetischen
Strahlung aussetzt. Über die Frequenz ist nichts
bekannt, allerdings ist in [2] zu lesen, daß Searl
diese Entdeckung machte, als ein Kamerateam der BBC bei ihm
drehte. Heinzerling schließt daraus, daß es sich
um die damals übliche Zeilenfrequenz von 10,125 kHz oder
ein Vielfaches davon gehandelt haben könnte.
Weitere Möglichkeiten zur
Steuerung des Verhaltens des SEG sah Searl in der
Verringerung der Masse, der Änderung des Magnetmaterials
und der Vermeidung der Überbelastung des SEG. Letzteres
hing damit zusammen, daß der
Selbstbeschleunigungseffekt mit steigender Belastung zunahm.
Zum Einsatz kam jedoch letzlich
eine andere Variante, die den vom SEG erzeugten
Elektronenfluß (Aufladung) nutzte.
Der vom SEG gelieferte Elektronenfluß wurde
über Schalter auf Emissionsplatten geleitet, die an der
Ober- und Unterseite der Außenhülle der
"levity disc" angebracht waren. Damit war eine
Steuerung nach dem Rückstoßprinzip möglich,
die sehr flexibel war, da es mehrere dieser Platten auf Ober-
und Unterseite gab, die einzeln schaltbar waren.
Die ebenfalls aufgeladenen Nadeln
haben die Aufgabe, die Luft von der Scheibe wegzudrücken
und so eine Art Schutzmantel zu bilden.
Um ein Bild von den Größenverhältnissen zu
bekommen, hier ein paar Daten, die [7] für ein Modell
namens P11 anführt:
- Gesamtmasse 5t
- Spannung vom SEG: 937,5 Millionen V(!)
Searls Ideen und Konzepte - The Law of the Squares
Es ist schwer, etwas über die theoretischen
Überlegungen zu sagen, die Searls Erfindungen zugrunde
liegen. Das liegt zum einen daran, daß Searl seine
eigene Terminologie verwendet, zum anderen sind die
Zusammenhänge sehr schwer oder überhaupt nicht
nachzuvollziehen, da sie auf Searls ureigensten Vorstellungen
und Ideen beruhen. Der nachfolgende Abschnitt beruht
hauptsächlich auf den Informationen aus [7].
Wie in der Kurzbiographie schon
erwähnt, waren die regelmäßig wiederkehrenden
Träume aus Searls Kindertagen der Anlaß für
ihn, über eine eventuelle Bedeutung nachzudenken. Das
Ergebnis war das Gesetz der Quadrate (Law of the squares).
Wie Searl diese Schlußfolgerungen gezogen hat, wird
wohl sein Geheimnis bleiben, sagt er doch selbst, daß
dazu eine von der Alltagslogik völlig verschiedene
Denkweise ('a totally different thinking') notwendig war.
Was ist nun dieses "Law of the
Squares" eigentlich genau?
Das Grundpostulat Searls geht von der
Existenz von insgesamt 4 Kräften aus: Zwei horizontal
und zwei vertikal gerichtete, wobei jeweils die zwei gleich
gerichteten unterschiedliche Beträge haben. Zwei
mögliche geometrische Darstellungen sind links im
Bild zu sehen. Von diesem Postulat ausgehend gelangte Searl
auf für mich (und die Autoren von [7]) nicht
nachvollziehbare Weise zu seinem "Law of the
Squares".
Dabei handelt es sich um ein System,
das auf magischen Quadraten aufbaut, die von Searl nach
bestimmten Kriterien in verschiedene Kategorien eingeteilt
werden.
Da wäre zum einen die Einteilung
nach der Anfangszahl (der kleinsten Zahl im magischen
Quadrat), die als Level bezeichnet wird. Der Level ergibt
sich aus der Anfangszahl + 1. Weiterhin unterscheidet Searl
"in sich rotierende" und "in sich
oszillierende" Quadrate. Diese Eigenschaft richtet sich
nach der Verteilung der Zahlen im Quadrat:
Wird eine diagonale Grundreihung der Zahlen eingehalten,
handelt es sich um ein "in sich rotierendes
Quadrat". Werden, von der normalen Zahlenreihe
ausgehend, die Zahlen zur Bildung des magischen Quadrates auf
Diagonalen innerhalb des Quadrates vertauscht (siehe Bild),
spricht Searl von einem "in sich oszillierenden"
Quadrat. Eine weitere Einteilung basiert auf der
Seitenlänge der Quadrate: Die Gruppe 1 bilden die
Quadrate mit ungerader Seitenlänge (3,5,7,9...). Alle
Mitglieder dieser Gruppe sind "in sich rotierende"
Quadrate und stehen im System Searls für
Rotationsbewegungen und Kreisprozesse. Die Elemente der
Gruppe 2 haben Seitenlängen von 4,8,12,16 usw., sind
alle "in sich oszillierende" Quadrate und verbunden
mit statischen Strukturen und Gleichgewichtszuständen.
Die letzte und komplizierteste Gruppe ist die dritte: Sie
enthät Quadrate mit Seitenlängen von 6,10,14,18...
Die Quadrate dieser Gruppe sind Kombinationen aus einem Kreuz
"in sich rotierender" und Ecken "in sich
oszillierender" kleinerer Quadrate. Ihre Entsprechung
finden diese Gebilde in lebenden Systemen, z.B. unterliegt
laut Searl der Mensch den Gesetzen eines Quadratsystems von
46x46 (Chromosomenzahl!).
Wo ist nun aber der Zusammenhang mit
dem SEG?
Searl behauptet, daß
Systeme, die dem "Law of the Squares" folgen, sich
Eigenheiten zunutze machen können, die er im
Zusammenhang mit den Quadratsystemen entdeckt hat. Genauer:
Die potentielle Energie eines Systems muß sich nicht
umgekehrt proportional zu seiner kinetischen Energie
verhalten, sondern dieses Verhältnis kann sich sogar
umkehren und zur Selbstbeschleunigung führen, wenn man
bei der Konstruktion dieses Systems Searls Quadratgesetz
beachtet. Beim SEG spielt dieses Gesetz eine Rolle bei der
Zusammensetzung und Größe der Magneten und bei der
Wahl der Frequenz des zu überlagernden Wechselfeldes bei
der Magnetisierung. Ein (nicht ganz plausibles) Beispiel
findet sich in [7]. Searl behauptet, daß der SEG
unmöglich zum Funktionieren gebracht werden kann, wenn
man sich nicht genau an sein "Law of the Squares"
hält.
Kritische Stimmen
So nützlich und vielversprechend eine Erfindung wie
der SEG ist, es gibt einige Punkte, die zumindest Skepsis
hervorrufen. Der erste und
wichtigste Punkt: Viele Forscher haben versucht, wenigstens
einen Augenzeugen aufzutreiben, der einen SEG oder gar
die "Levity Disc" in Aktion gesehen hat. Gelungen
ist dies jedoch bisher niemandem. Und das, obwohl Searl weit
über 40 SEG's gebaut haben soll! Hingegen fanden sich
einige, die an Searls angekündigten Vorführungen
teilnehmen wollten, dafür auch Eintritt bezahlt hatten,
nur um dann von Searl enttäuscht zu werden, der sich mit
Wetterproblemen oder ähnlichem herausredete.
Der Privatforscher Anders Heerfordt
hat einige Jahre lang versucht, Mitarbeiter von Searl oder
andere Personen aufzutreiben, die Searls Erfolge
bestätigen konnten - vergeblich.
Ehemalige Mitarbeiter distanzierten
sich von Searl, weil sie sich betrogen fühlten oder
jedenfalls nie einen funktionierenden SEG zu Gesicht bekommen
hatten, andere von Searl bezeichnete Personen waren nicht
aufzutreiben oder konnten sich an nichts erinnern, was Searls
Arbeiten bestätigt hätte.
Ein weiterer Punkt ist das
Abhandenkommen der Unterlagen und Modelle Searls im Jahr
1983. Wie schon weiter oben bemerkt, fand Heerfordt keine
Zeugen für den von Searl behaupteten Brand. Aber selbst,
wenn diese Geschichte wirklich stimmt, sollte bis heute
eigentlich längst wieder mindestens ein
funktionstüchtiges Modell entstanden sein, jedenfalls,
wenn man bedenkt, daß zwischen 1952 und dem Ende der
70er Jahre 40 Modelle gebaut worden sein sollen.
Was mir ebenfalls auffiel, war,
daß Searl sein erstes Modell im Alter von 14 bis 16
Jahren gebaut haben soll. Nun findet sich zwar nirgends ein
konkreter Hinweis, wann das "Law of the Squares"
entstand, aber es scheint mir wenig wahrscheinlich, daß
Searl es damals schon ausgearbeitet hatte und anwenden
konnte. In diesem Fall sollte der SEG aber "auf keinen
Fall funktionieren"! Auch das analysierte Magnetmaterial
weist eine andere Zusammensetzung auf als die aus dem Gesetz
geschlußfolgerte in [7], ganz zu schweigen von der
ermittelten Frequenz für das zur Magnetisierung benutzte
Wechselfeld . Ist das "Law of the Square"
vielleicht eine Mystifizierung (ob nun zum Schutz der
Searlschen Technologie vor Nachahmern oder aus anderen
Gründen)? Oder läßt es sich gut in Buchform
verkaufen, weil es zum Verständnis des SEG
"unbedingt notwendig" ist? Immerhin sind die
Bücher von Searl mit 40 bis 50 engl. Pfund pro Band bei
insgesamt 10 Bänden nicht gerade billig...
Es gibt noch einige andere Punkte,
die Searl nicht gerade im besten Licht erscheinen lassen,
z.B. sein Verhalten Leuten gegenüber, die versucht
haben, Beweise für die Funktion des SEG zu finden.
Insbesondere betrifft dies Anders Heerfordt oder Gunnar
Sandberg. Auch die Geschichte mit dem Elektrizitätsmast,
den Searl zu fällen versucht haben soll,
läßt, falls sie stimmt, Searl nicht unbedingt
seriös erscheinen. Und daran ändert auch die
Tatsache nichts, daß er heute Präsident des
internationalen Unternehmens D.I.S.C. Ltd. (seit 1999
SISRC Ltd.) ist.
Quellenangaben
- Prof.John Searl - his life, work and research.
http://www.moose.co.uk/userfiles/prof.j.searl/johns.htm,
(nicht mehr verfügbar)
- Heinzerling, Jürgen: Energie aus dem Nichts: Macht, Magie und Wissenschaft.
1. Aufl., Bettendorf'sche Verlagsanstalt 1996, ISBN 3-88498-098-X
- Sandberg, S. Gunnar: Was ist dran am Searl-Effekt?
deutsche Übersetzung des Reports "The Searl Effect and The Searl Effect Generator.",
17.06.1987 im Auftrag der D.I.S.C. Ltd., in: "raum&zeit", Ausg. 39, 1989, S.67 ff.
- Heerfordt, Anders: John Searl and his flying disks. A personal commentary by Anders Heerfordt.
SEARLE1.ASC, April 7, 1991, file from KeelyNet BBS (214) 324-3501
SEARLE2.ASC, June 23, 1991, file from KeelyNet BBS (214) 324-3501
- Sandberg, S. Gunnar: The Searl Effect.
School of Engineering & Applied Sciences, University of Sussex, October 11, 1982
- Sandberg, S. Gunnar: The Searl Effect and The Searl Effect Generator. Design and Manufacturing Procedure.
Report No. SEG-002, School of Engineering & Applied Sciences, University of Sussex, June 1985
- Schneider, Herbert und Watt, Henry: Dem Searl-Effekt auf der Spur.
Teil I in "raum&zeit", Ausg. 42, 1989, S. 75ff
Teil II in "raum&zeit", Ausg. 43, 1989, S. 73ff
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