Aufbau
Das gesamte Kraftwerk besteht
im Prinzip aus einem druckfesten Raum, unterteilt in Kessel,
Gas-Aufstiegsschacht und Kondensatorraum. Dieser Raum ist mit
Flüssiggas (z.B. Propan) gefüllt. Es ist soviel Gas
vorhanden, dass bei Umgebungstemperatur der gesamte druckfeste Raum
mit gesättigtem Gasdampf gefüllt ist. Im Kessel muss
außerdem noch eine ausreichende Menge Gas in flüssiger
Form vorhanden sein.
In den Übergang zwischen
Aufstiegsschacht und Kondensatorraum ist eine NiederdruckGasturbine
eingebaut. Diese dient zum Antrieb für den Verdichter einer
Wärmepumpe und für einen Stromgenerator.
Vom Boden des
Kondensatorraumes geht eine Flüssiggas-Druckleitung ab, die
das verflüssigte Gas wieder in den Kesselraum leitet. Am
unteren Ende der Druckleitung befindet sich eine
Flüssigkeits-Druckturbine, die vom Flüssiggas angetrieben
wird und ihrerseits einen Stromgenerator antreibt.
Die Wände des
Aufstiegsschachtes sind nach außen wärmeisoliert, so
dass kein Wärmeaustausch mit der Umgebung stattfinden kann.
Ebenso ist der Kondensatorraum gegenüber dem Schacht isoliert.
Der Kessel und die Außenwände des Kondensators sind
hingegen gut wärmeleitend und können somit Wärme aus
der Umgebung aufnehmen bzw. an die Umgebung abgeben.
Funktionsbeschreibung
Gehen wir von der Annahme
aus, dass zwischen dem Kessel und dem Kondensator ein
beträchtlicher Höhenunterschied
(Größenordnung: mehrere 100 m) besteht. Dann besteht
normalerweise
auch eine Temperaturdifferenz zwischen der Umgebung des Kessels und
der Umgebung des Kondensators. Am Kessel ist normalerweise die
Temperatur um einige Grad höher als am Kondensator.
Bei unserer Betrachtung
können wir außerdem von einem statischen Anfangszustand
ausgehen: oberhalb des flüssigen Gases im Kessel ist die
gesamte Anlage mit gesättigtem Gasdampf gefüllt, und die
Temperatur ist wegen der Wärmeisolierung nach außen im
gesamten Aufstiegsschacht und bis zum Eintritt des Dampfes in den
Kondensator konstant.
Der Kondensator ist nach
außen nicht isoliert, und durch die Außenwände
kann wegen der niedrigeren Außentemperatur Wärme
abfließen. Dabei kühlt sich der Dampf bei Berührung
mit den Wänden ab, und ein Teil davon kondensiert. Das
Kondensat sammelt sich am Kondensatorboden. Im Kondensator entsteht
ein starker Unterdruck, und immer neuer Dampf wird in den
Kondensator gesaugt. Dabei wird die Turbine in Drehung versetzt,
und damit auch der Verdichter der Wärmepumpe und ein
elektrischer Generator. Durch die Wärmepumpe (WP kalt) wird
dem Kondensator weitere Wärme entzogen, und immer mehr
Nassdampf strömt durch den Kühler (WP heiss) der
Wärmepumpe, wird dort überhitzt und strömt durch die
Turbine. Dabei entspannt er sich wieder zu Nassdampf, bevor er an
der Außenwand des Kondensators entlang strömt, dort
einen Teil seiner Wärme abgibt und dann im Kondensator
verflüssigt wird. Die im Generator erzeugte Elektroenergie
wird einem in die Flüssigkeit am Kesselboden eingetauchten
Heizelement zugeführt und beschleunigt die Verdampfung des
Flüssiggases.
Das sich am Kondensatorboden
ansammelnde flüssige Gas wird in einer Druckrohrleitung wieder
in den Kessel abgeleitet. Vor dem Austritt in den Kessel
fließt die Flüssigkeit durch eine
Flüssigkeitsturbine, die ihrerseits einen Elektrogenerator
antreibt. Die dort erzeugte elektrische Energie steht zur
Gänze als Nutzenergie zur Verfügung.
Beim Austritt aus der Turbine
wird das kalte Flüssiggas zuerst entlang der Kesselwand
geführt und wärmt sich dabei auf (die
Außentemperatur ist höher als die Temperatur des vom
Kondensator kommenden flüssigen Gases). Anschließend
wird das flüssige Gas mittels Heizelement bis auf
Siedetemperatur aufgeheizt, und die gleiche Menge Gas, wie im
Kondensator verflüssigt wird, verdampft im Kessel. Damit
schließt sich der Kreis.
Die Menge der erzeugten
Nutzenergie hängt von zwei von einander vollkommen
unabhängigen Faktoren ab: einmal von der Menge des umlaufenden
Gases, und andererseits vom Höhenunterschied zwischen
Kondensator und Kessel.
Die Höhe des Schachtes
spielt hingegen bei der Verflüssigung des Gasdampfes im
Kondensator keine Rolle, da das Gas auf jeden Fall am oberen
Schachtende entnommen wird. Dabei spielt es für den
Verflüssigungsvorgang keine Rolle, woher dieses Gas kommt. Der
durch die Verflüssigung von Gasdampf im Kondensator
entstehende Unterdruck pflanzt sich über den Schacht bis auf
den Kessel fort, und sobald dort der Druck sinkt, verdampft
weiteres flüssiges Gas, um den Druck wieder auszugleichen. Die
nötige Verdampfungswärme erhält die Flüssigkeit
zum Teil aus der Umgebung und zum Teil vom eingetauchten
Heizelement.
© G.Fauner, 2000. Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors.
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http://web.tiscalinet.it/motor2001/Flussiggas.htm
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