Vorbemerkungen
In den SAFE-News(1/2.`91, S.25ff)
stellten O.Crane und Christian Monstein ihre Artikel vor.
O.Crane besprach bildhaft anschaulich seine Theorie des
zentralen Oszillators in Verbindung mit den
elektromagnetischen Feldern. Dabei wurde der
Biefeld-Brown-Effekt als zentraler Prüfstein seiner Theorie
erwähnt. Im Artikel von Christian Monstein ging es um einen
Kondensator, der sich bei Rotation und je nach Neigung
gegenüber der Erdoberfläche mit einer minimalen Spannung
aufladen sollte, je nach Lage zum Gravitations- / dem evtl.
RQ-Feld. Dieser Versuch schien mir auf induktive Weise den
Biefeld-Brown-Effekt bestätigen zu wollen, bzw. die Strom
generierende Umkehrung des Effekts.
Aus beiden Artikeln gewann ich den Eindruck, daß der Sprung
zu einer technischen, demonstrablen Verwertbarkeit
außerordentlich klein sein müsse. Dies animierte mich zu
eigenen Versuchen zum B.-B.-Effekt, um mir einen Eindruck
über seine Größenordnung machen zu können, über die ich in
meiner bescheidenen Literatur [1]
widersprüchliche Angaben erhielt. Auch irritierte mich, daß
keine mir bekannten Flugkörper oder Geräte existieren, die
diesen Effekt ausnutzten, obwohl es angeblich einen Haufen
Patente dazu gäbe.
Da ich nicht jedes Details meiner zahllosen Versuche
referieren möchte, beschränke ich mich auf das Wesentliche.
Versuchsanordnung
Benutzt habe ich eine Hochspannungsquelle, ein
Spannungsmeßgerät mit Hochspannungstastkopf, einen frei
aufhängbaren Plattenkondensator, Millimeterpapier zur
Projektion der erwarteten Auslenkung und einen zur Bestimmung
der Auslenkung geeignet angebrachten Strahler.
Abb. 1: Skizze der Versuchsanordnung
- Hochspannungsquelle:
-
Zur Verfügung standen eine
industrielle Hochspannungsquelle mit Leerlauf ca. -9KV und
eine selbstgebaute durch (die Schwingfrequenz)regelbare
Hochspannungsquelle mit +10KV bis ca. +35KV
- Spannungsmeßgerät:
-
Da Digitalgeräte bei Hochspannung
gerne "spinnen" habe ich ein Analogvielfachmeßgerät mit
Hochspannungstastkopf eingesetzt mit meßbarem Spannungsbereich
bis +/- 25KV.
- Plattenkondesator:
-
Nach vielen vergeblichen Versuchen
mit lautstarken Durchschlägen habe ich einen Kondensator
"zusammengebastelt" mit mind. 7,5 nF, 0,26 m2 wirksamer
Fläche, 0,03 kg Masse und einer Metallfadenlänge (+ Länge
Kondensator) von 0,515 m. Der Kondensator besteht aus
Alufolien, an den Ecken abgerundet (sonst massive
Sprühspannungen, im Dunklen sichtbar) und einer Isolierschicht
aus durchsichtiger Kunststoffolie (ca. 1/10 mm dick). Der
Kondensator hängt an zwei sehr feinen, frei beweglichen
Metalldrähten, die an einem Kunststoffröhrchen befestigt sind.
Sie leiten die Spannungen zum Kondensator.
- Millimeterpapier:
-
Senkrecht und recht nah unter das
Pendelende habe ich Millimeterpapier gelegt, das mit einem
Nullstrich entsprechend der Schattenprojektion der unteren
Kondensatorkante versehen ist. (Man muß ein wenig justieren
und etwas Ungenauigkeit bzgl. der Projektion für diese
einfache Methode in Kauf nehmen.)
Hinweise für andere Experimentatoren
Die Durchführung erweist sich als
weniger leicht als die genannten Berichte glauben machen,
jedenfalls mit dem provisorischen Material, das mir zur
Verfügung stand. Für hoffentliche Nachahmer ist wichtig zu
wissen, daß es nicht so leicht ist, isolierstarkes und
gleichzeitig dünnes und leichtes Material zu finden. Die
Speicherkapazität eines Plattenkondensators lautet
bekanntlich:
C = e0 · er · A / d
(C für Kapazität, e0 und er für Natur- und
Materialkonstanten, A für die kapazitativ wirksame Fläche und
d für den Abstand der Kondensatorflächen voneinander.)
Aus der Gleichung geht hervor, daß -A-(Fläche) groß und
-d-(Abstand der Platten) möglichst klein sein sollte, um ein
hohes -C- zu erreichen, in dem wiederum eine geeignete "Menge"
elektrischer Energie bei hoher Spannung eingespeist werden
kann.
Auf Sprühspannungen ist penetrant zu achten. Sie können die
gesamten Meßvorgänge durcheinander bringen. Sie führen zu
Spannungsabfällen, die Meßgeräte spielen u.U. verrückt und
erzeugen einen elektrischen Wind, der auch zu einem
fälschlichen, unruhigen Ausschlag des Kondesatorpendels führen
kann.
In der Nähe des Kondensatorpendels, bzw. der Pole sollten
keine Wände oder andere Gegenstände sein, die den Ausschlag
durch influenzierte Wechselwirkung stören könnten.
Ein Hörschutz ist empfehlenswert, denn die Lautstärke eines
plötzlichen Spannungsdurchschlages entspricht der eines
explodierenden China-Krachers.
Durchführung und Ablauf
Beim Anlegen einer Spannung von
ca. 10 kV (beim obengenannten Kondensator) tritt eine kaum
sichtbare Bewegung des Pendels ein, die sich erst einige
Augenblicke nach Abschalten der Spannung umkehrt. Ab 20 kV sind
es ablesbar 2 mm (Millimeter), die sich das Pendel eindeutig in
Minus-Richtung bewegt. Es verharrt bei 2 mm bis die Spannung
abgeschaltet wird (d.h. die Kondensatorflächen kurzgeschlossen
!!, sonst dauert es wesentlich länger) und kehrt dann zur
Nullmarkierung zurück. Bei ca. 24 kV sind es bereits 3 mm, die
das Pendel ausschlägt. Bei für mich leider nicht mehr genau
meßbaren Spannungen größer 26 kV, jedoch kleiner als 30 kV,
steht der Ausschlag bereits bei 4 mm. Bei noch größeren
Spannungen bis ca. 35 kV lassen sich Ausschläge bis zu 6 mm
erzielen.
Diskussion
So schön sichtbar die Effekte auch
sind, so gering bleibt beim Durchrechnen der Anteil der
Hubarbeit (Whub) am Pendel im Verhältnis zur gespeicherten
elektrischen Energie (Wel). Zur Berechnung von Wel, Whub
und der Umrechnung von Auslenkung in Hubhöhe habe ich
folgende Formeln benutzt:
Wel = 0,5 · C · U2
Whub = m · g · h
h = L · ( L2 + a2 - L) / L2 + a2
(C für Kapazität des Kondensators , U für Spannung am
Kondensator, m für Masse des Kondensatorpendels, g für
Gravitationskonstante, h für Hubhöhe des Kondensatorpendels, L
für Pendellänge, a für Auslenkung)
Spannung |
Auslenkung |
Wel |
Whub |
|
|
15 kV |
l mm |
0,84 Ws |
0,2 μWs |
|
17,5 kV - 23 kV |
2 mm |
l,2 - 2 Ws |
l,l μWs |
|
21 - 26 kV |
3 mm |
1,6 - 2 Ws |
2,5 μWs |
|
> 26 kV |
4 mm |
> 2,5 Ws |
4,5 μWs |
|
Trägt man Hubarbeit gegen Spannung in einem
x/y-Koordinatensystem auf, ist ein parabelartiger Anstieg der
Hubarbeit deutlich zu erkennen. Höhere Spannungen bis
ca. 50 kV lassen einen deutlich höheren Anteil an Hubenergie
erwarten. Sehr auffällig und entgegen O.Crane und meiner
Literatur ist der eindeutige Ausschlag in Richtung des
Minus-Pols.
Beide obengenannten Hochspannungsquellen erzeugen ihre
Spannung in völlig unterschiedlich, außerdem die eine mit
positivem, die andere mit negativem Hochspannungsausgang
gegenüber der internen Nulleitung. Die Bewegungsrichtung des
Kondensators blieb bei beiden Geräten, gleichem
Polaritätsanschluß und unterschiedlichen Kondensatoren gleich,
d.h. in Richtung des Minus-Pols.
Problemdiskussion und Vorschläge
Von quantitativ genauen Werten
kann bei den obigen Versuchen natürlich keine Rede sein. Ich
wollte mich von der Realität des B.-B. -Effekts überzeugen und
zu einer Einschätzung der Größenordnung gelangen. Meine Werte
sind also "nur" eine ungefähre Orientierung. Das Aufstellen
einer Formel, um damit Vorhersagen für größere Spannungen zu
machen, scheint mir damit kaum möglich und sinnvoll. Notwendig
wären weitere Messungen bei Spannungen zwischen 25 - 50 kV und
gleicher Anordnung. Leider übersteigt diese Forderung meine
Möglichkeiten der Spannungserzeuqung und Meßtechnik, wenn ich
in einem für meine Mittel und Zeit vertretbaren Rahmen
bleiben will.
Vielleicht haben andere
Privatforscher inzwischen genauere Ergebnisse, über deren
Veröffentlichung oder Mitteilung ich mich freuen würde. Einer
Zusammenarbeit mit Interessierten stehe ich aufgeschlossen
gegenüber, wenn es sich dabei um Leute handelt, die bereit
sind, sich auch in praktischer Mitarbeit einzubringen.
(A.d.R.: Die Mailadresse des Autors finden Sie am Ende
dieses Artikels.)
Literatur
[1] Schneider, Adolf: "Besucher aus dem All", S.294ff.
[2] SAFE-News 1/2.1991, S.25ff
Quellenhinweis:
Den Originalbeitrag finden Sie unter
http://www.safeswiss.org/infoecke/bbeffekt.htm
Weitere Informationen über die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Freie Energie (SAFE) finden Sie unter http://www.safeswiss.org
© Stefan Kächele, 2000.
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors.
|